Festspiele 2019
Das Stück
Der von der Einförmigkeit seines Alltags frustrierte Kommis Weinberl bekommt von seinem Chef Zangler in Aussicht gestellt, Mitinhaber in dessen Gemischtwarenladen werden zu können.
Anstatt wie aufgetragen, in Zanglers Abwesenheit auf das Gwölb aufzupassen, begibt Weinberl sich mit dem Lehrling Christoph in die nahe gelegene Hauptstadt, um endlich einmal ein „verfluchter Kerl“ zu sein. Dort laufen sie beinahe Zangler in die Arme, der seine zukünftige Gattin besucht. Sie flüchten ins Modewarengeschäft der Madame Knorr, treffen dort Frau von Fischer, später auch noch Marie, Zanglers Mündel, die mit ihrem vom Vormund nicht goutierten Liebhaber August Sonders fliehen will („Das schickt sich nicht“) und den neuen Hausdiener Melchior („Das is classisch“). Bei Zanglers Schwägerin Fräulein Blumenblatt geben sie sich schließlich als Marie und August aus, bis diese beiden, sowie Zangler, Madame Knorr und Frau von Fischer ebenfalls dort eintreffen.
Mit knapper Not entkommen Weinberl und Christoph und kehren zum Geschäft zurück. Dort ertappen sie die Einbrecher Rab und Kraps auf frischer Tat und werden dafür von Zangler belobigt. Auch Marie und August dürfen einander endlich in die Arme schließen. Aber Weinberl, der Frau von Fischer einen – erfolgreichen – Heiratsantrag macht, ist von seiner Sehnsucht geheilt:
Jetzt frag ich aber zahlt sich so a Jux aus, wenn man ihn mit einer Furcht, mit 3 Schrocken,
5 Verlegenheiten und 7 Todesängsten erkauft? […] Jetzt hab ich das Glück genossen,
ein verfluchter Kerl zu seyn, und die ganze Ausbeute von dem Glück ist, dass ich um keinen Preis
mehr ein verfluchter Kerl seyn möcht.